Liebe Frau Do, noch bevor Angela Merkel ihren britischen Amtskollegen Boris Johnson am Mittwochabend mit militärischen Ehren empfing, hatte die Kanzlerin eine Grenze gezogen. Das Austrittsabkommen mit Großbritannien werde man nicht wieder aufmachen, ließ sie ihren Gesprächspartner wissen. Es ist eher untypisch für Merkel, bereits vor einem Treffen Optionen zu schließen. Die Johnsons und Trumps im Kreis ihrer sogenannten Verbündeten lassen der sonst so diplomatischen deutschen Kanzlerin aber keine andere Wahl mehr, als selbst klare Kante zu zeigen. Die westliche Wertegemeinschaft existiert nicht mehr. Wie groß der Riss innerhalb der mächtigen Wirtschaftsnationen der G7 ist, zu denen neben den USA, Großbritannien und Deutschland auch Frankreich, Kanada, Japan und Italien gehören, wird sich erneut am kommenden Wochenende zeigen. Die Staats- und Regierungschefs treffen sich im französischen Biarritz. Meine Kollegin Kristina Dunz, die zur Berichterstattung dorthin reisen wird, hat die Stimmung vorab ausgelotet. Das Schlimmste für Eltern ist, wenn ihre Kinder vor ihnen gehen. Wenn die Kinder einem Verbrechen zum Opfer gefallen sind, bleibt das für Eltern den Rest ihres Lebens unerträglich. Das Ehepaar Charlotte und José Angel Uceda Camacho fand Tochter Lorén vom Ex-Freund erstochen im eigenen Haus. Während der Täter seine Strafe bald abgesessen hat, vergeht für die Eltern des Opfers weiterhin kein Tag, an dem sie nicht voller Traurigkeit an ihr getötetes Kind denken. Marlen Keß hat das Ehepaar in Siegen besucht und sich die dramatische Geschichte erzählen lassen. Düsseldorf hat wegen der Randale im Rheinbad und der mehrfachen Räumungen dort in den vergangenen Wochen bundesweit Schlagzeilen gemacht. Die Polizeieinsätze haben eine Menge Debatten nach sich gezogen: Wie sicher sind unsere Freibäder? Wie viele der Randalierer kamen tatsächlich aus Nordafrika? Welche Konsequenzen müssen gezogen werden? Solche Szenen, wie sie sich im Rheinbad abgespielt haben, möchte jedenfalls niemand erleben, der einfach nur zum Schwimmen, Sonnen, Lesen und Toben mit den Kindern seine Eintrittskarte löst. NRW-Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) stellt sich heute in der Merkur Spiel-Arena der Diskussion mit Bürgern. Henning Rasche hat ihn vor dem Auftritt interviewt. Viel Freude bei der Lektüre Ihre Eva Quadbeck Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |