S wie Sonderprogramm Im letzten Jahr präsentierte das Zeughauskino unter dem Titel Fremder Star eine ausführliche Retrospektive zu der österreichischen Hollywood-Emigrantin Hedy Lamarr. Noch nicht zur Verfügung stand uns dafür die digital restaurierte Fassung des erotischen Ehedramas Ekstase, die Ende August die Filmfestspiele in Venedig eröffnete. Umso mehr freuen wir uns, die vom Nationalen Filmarchiv Parg aufbereitete, ungekürzte Version des Films nachreichen zu können. Die tschechisch-österreichische Ko-Produktion wurde 1933 in Prag uraufgeführt, erlangte nicht zuletzt durch eine explizite Nacktszene der Hauptdarstellerin internationale Berühmtheit und zog eine verschlungene Zensur- und Fassungsgeschichte nach sich – unter anderem entstand mit Symphonie der Liebe eine stark entschärfte deutsche Verleihversion, die im letzten August bei uns zu sehen war. Die originalgetreue Fassung des Films in tschechischer Sprache läuft nun am Freitag, den 17.01., um 19 Uhr mit englischen Untertiteln im Zeughauskino. Bis dahin kann man sich zur Einstimmung ein kurzes Feature von Radio Prague International anhören, das sich mit den Restaurierungsarbeiten an dem Film beschäftigt. Aus dem Fernseharchiv: Gabi Kubach Im ersten Quartal 2020 zeigen wir in unserer Reihe Aus dem Fernseharchiv ausschließlich frühe Arbeiten der Regisseurin Gabi Kubach, die im Oktober letzten Jahres ihren 75. Geburtstag feiern konnte. Kubach gehörte zu den ersten Studentinnen an der Münchener Hochschule für Fernsehen und Film und realisierte in den späten 1970er- und frühen 1980er-Jahren einige bemerkenswerte TV-Filme, die mit sozialkritischem Gestus ungewöhnliche Beziehungs- und Emanzipationsgeschichten erzählen. Noch bis 2009 war Kubach als Autorin und Regisseurin für das Fernsehen tätig, später vor allem für konventionellere melodramatische Stoffe. In ihrem Debut-Werk Das Ende der Beherrschung von 1977, das wir am Sonntag (19.01.) um 20 Uhr spielen, wird das Leben einer Berliner Soziologiestudentin durch die Affäre mit einer 17-jährigen Arbeitertochter aus der Bahn geworfen. In einer zeitgenössischen Spiegel-Kritik war zu lesen: "Dieses ungewöhnliche Fernsehspiel macht es seinem Publikum nicht leicht. Das Thema -- eine sich bis zur sexuellen Zuneigung steigernde Freundschaft zweier Frauen, dazwischen ein Mann -- ist nicht von der Allerweltsart. Es provoziert zum Nachdenken, man will dahinterkommen." Jan Gympel führt in den Film ein; der Eintritt ist frei. Weitere aktuelle Informationen zu unserem Programm finden Sie auf der Zeughauskino-Website, auf Facebook, Twitter oder in unserem Programmheft. Wir freuen uns auf Ihren Besuch, Ihr Zeughauskino |