Im Auftrag des Fernsehens der DDR Frauenschicksale und Emanzipationsbestrebungen stehen im Fokus der zweiten Woche unserer Auswahl an bemerkenswerten DDR-Fernsehspielen. In Eva und Adam oder Drum prüfe! wird die Beförderung eines Betriebsdirektors zur Zerreißprobe für das Verhältnis zu seiner Gattin, die ihre berufliche Unabhängigkeit nicht durch einen Umzug aufgeben möchte. Wir zeigen den Film am 30.10. um 20 Uhr mit einer Einführung von Reihenkurator Thomas Beutelschmidt. Rita schildert am 31.10. um 20 Uhr die Geschichte einer selbstbewussten Arbeiterin vor dem Hintergrund betrieblicher Neuerungen im Nachgang des siebten SED-Parteitags; der ebenfalls nach seiner Protagonistin benannte Nora S. rückt einen Tag später (01.11., 21 Uhr) eine pflichtbewusste Ingenieurin in den Mittelpunkt. Deutlich weniger affirmativ verhandelt Absage an Viktoria am Samstag (02.11., 21 Uhr) Unabhängigkeitsambitionen am Beispiel einer jungen Frau, die Partner und Kind zurücklässt, um nach West-Deutschland zu fliehen. In Geschlossene Gesellschaft führt schließlich am Sonntag (03.11., 20.30 Uhr) der Ferienaufenthalt in einem abgelegenen Bauernhaus für ein Ehepaar zur schweren Beziehungskrise. Wegen der pessimistischen Grundstimmung wurde die Erstausstrahlung des Dramas 1978 auf einen Nachttermin gelegt und nicht beworben. Später durfte der Film gar nicht mehr gezeigt werden und die beiden Hauptdarsteller Armin Mueller-Stahl und Jutta Hoffmann verließen das Land. Wiederentdeckt Die Hebung eines 1942 von den Nazis versenkten Schiffs im englischen Rocksmouth ist im vierten Film von Joachim Hasler Ausgangspunkt eines Gerichtsdramas um Identitätsschwindel, Schuld und Sühne. Nebel läuft am 01.11. um 18.30 Uhr mit einleitendem Vortrag von Mirko Wiermann. Einen kurzen Überblick über den Werdegang des DEFA-Regisseurs Hasler liefert ein 1995 im Neuen Deutschland erschienener Nachruf. |