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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
falls Sie beruflich Verantwortung in einem Handelsunternehmen tragen, lesen Sie das Interview mit Alexander Graf vielleicht besser nicht. Ihnen begegnen darin doch einige unangenehme Wahrheiten.“Es gibt sicher eine Berechtigung für stationäres Einkaufen, und die Hälfte aller Kunden werden das bevorzugen. Aber die Hälfte reicht halt nicht aus, um die Infrastruktur des stationären Einzelhandels zu finanzieren.” Wenig optimistisch ist er deshalb etwa für die Läden, die sich noch in der Einkaufsmeile Mönckebergstraße in Hamburg tummeln. Lesenswert.
Herzlichst, Ihr Stephan Lamprecht
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Unsere weiteren News des Tages
In Sindelfingen will Breuninger einen hohen dreistelligen Millionenbetrag in die Gestaltung des “Goldbach Quartier” investieren. Rund um das Einkaufszentrum Breuningerland ist die Schaffung eines hochwertigen Nutzungsmix aus Wohn-, Handels- und Freizeitflächen geplant. Dort soll Platz für bis zu 900 Wohnungen und 7.000 Arbeitsplätze entstehen. Die Fertigstellung erster Bauabschnitte ist im Rahmen der Internationalen Bauausstellung 2027 (IBA) vorgesehen.
Der Luxusmodehersteller Strenesse stellt Ende des Jahres seinen Betrieb ein. Das Traditionsunternehmen hatte vor rund einen Jahr ein Insolvenzverfahren eröffnet. Anfang des Jahres war die Restrukturierung abgeschlossen, dann kam es aber zu den Einschränkungen durch die Pandemie. Das Unternehmen sieht nun keine Möglichkeit mehr, sich davon zu erholen. Von der Betriebsschließung sind 56 Mitarbeiter betroffen.
Die B2B-Plattform Ankorstore veranstaltet Anfang September eine Digitalmesse für Einzelhändler und Marken. Die “liftdays” will das Unternehmen als Alternativen zu den Herbstmessen der Modebranche verstanden wissen, deren Zukunft wegen der Pandemie aktuell zweifelhaft erscheint. Ankorstore erwartet zu der Veranstaltung 1.000 Marken und 10.000 Händler aus Europa. Geboten werden Live-Chats, Präsentationen zu Trends und Geschäftsthemen. Die Händler sollen sich auf dem Event direkt mit den Waren für das Weihnachtsgeschäft eindecken können. Zuvor lädt bereits nächste Woche vom 28. bis 30. Juli Fashion Cloud zu einer Digital Fashion Week ein, bei der über 100 Marken ihre Kollektionen präsentieren werden.
Armani und der E-Commerce-Spezialist Yoox Net-a-Porter wollen ein „revolutionäres, digitales und integriertes Einkaufserlebnis“ schaffen. Im Rahmen einer auf fünf Jahre abgeschlossenen Partnerschaft soll ein neues Modell umgesetzt werden, das eine nahtlose Verbindung zwischen den Kunden von Armani und den Produkten im Online- und Offline-Geschäft herstellen soll. So werden die Kunden Zugriff auf das gesamte aktuelle Sortiment des Modehauses online und in den Geschäften erhalten. Die Bestellungen würden dann über das Vertriebsnetz von YNAP und die Stores von Armani abgewickelt. Wenn da jetzt nicht noch mehr kommt, ist recht wenig zu entdecken, was beispielsweise Inditex und andere nicht auch bereits umgesetzt haben.
Ab Herbst will Coop in Dänemark ein neues Konzept erproben, das nicht weniger als die “Zukunft des Billig-Supermarkts” sein soll. Bisher betreibt Coop in Dänemark unter dem Namen Fakta einen Discounter mit rund 420 Filialen. Das neue Konzept, über dessen Einzelheiten sich der Informationsdirektor des Unternehmens nicht äußerte, wird derzeit an fünf Standorten (Fakta, Coop Everyday) erprobt. Bis zum Herbst soll dies auf 15 Filialen ausgeweitet werden. Im kommenden Jahr wird dann die Entscheidung fallen, ob das Konzept in eine völlig neue Kette münden wird.
Ladenschließungen und Kundenzurückhaltung im Zuge der Pandemie treffen auch Neiman Marcus. Der auf Luxus spezialisierte Händler startet einen digitalen Treffpunkt mit dem Namen “My Neiman’s”. Über den Hub können die Kunden an virtuellen Veranstaltungen und Videoberatungen teilnehmen. Der Bereich bündelt auch weitere Serviceangebote. Dazu zählen die Terminvereinbarung für eine Stilberatung in den Stores oder die Buchung einer Kofferraumzustellung für online bestellte Produkte.
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