Berlin, 12. Mai 2022. Rund 3,3 Millionen Pflegebedürftige leben in Deutschland zu Hause, weitere 800.000 in Pflegeeinrichtungen. Die Tendenz ist steigend. Die Pflege zu Hause übernehmen zum ganz überwiegenden Teil An- und Zugehörige, ohne sie würde die Versorgung der Pflegebedürftigen zusammenbrechen. Gerade die Pflege von Menschen mit einer Demenzerkrankung erfolgt meist rund um die Uhr und ist häufig sehr belastend. Die Unterstützung durch professionelle Pflegeangebote muss sichergestellt sein. Der Pflegenotstand gefährdet nicht nur die Versorgung in Pflegeheimen, sondern auch in Familien. Deshalb fordert die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) zum Tag der Pflege eine Stärkung der beruflichen Pflege. Eine aktuelle Pflegestudie des VdK zeigt, dass fast 97 Prozent aller Pflegebedürftigen zu Hause leben und versorgt werden wollen. Der überwiegende Teil der An- und Zugehörigen übernehmen die Pflege ganz selbstverständlich und sind rund um die Uhr zuständig. Das geht nur mit entsprechenden Auszeiten. Doch in der Beratung am Alzheimer-Telefon der DAlzG häufen sich die Klagen über fehlende Angebote von ambulanten Pflegediensten, Tagespflegeeinrichtungen und Betreuungsdiensten. Die Möglichkeit der Inanspruchnahme von professioneller Pflege ist ein unverzichtbarer Anker, damit pflegende Angehörige die häufige Mehrfachbelastung durch Beruf, Familie und Pflege bewältigen können. „Um zukünftig die notwendige individuelle Pflege von an Demenz erkrankten Menschen sicherzustellen, muss der Pflegeberuf attraktiv sein. Das ist nur möglich, wenn die Arbeitsbedingungen stimmen und qualifiziertes Personal motiviert und in ausreichender Anzahl eingesetzt wird. Dafür muss die Politik nun endlich Sorge tragen“, so Saskia Weiß, Geschäftsführerin der DAlzG. Bündnis für gute Pflege Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft setzt sich seit langem dafür ein, dass sich die Bedingungen in der Pflege verbessern und Menschen mit Demenz qualifiziert versorgt und unterstützt werden. Deshalb ist sie Mitglied im Bündnis für gute Pflege, welches sich mit 22 weiteren Verbänden und Trägern von Pflegeeinrichtungen dafür stark macht, dass das Thema „Pflege“ auf der politischen Agenda nach vorne gebracht wird. Hintergrund In Deutschland leben heute etwa 1,6 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Etwa zwei Drittel davon werden in der häuslichen Umgebung von Angehörigen betreut und gepflegt. Jährlich erkranken rund 300.000 Menschen neu. Ungefähr 60 Prozent von ihnen haben eine Demenz vom Typ Alzheimer. Die Zahl der Demenzerkrankten wird bis 2050 auf 2,4 bis 2,8 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft engagiert sich für ein besseres Leben mit Demenz. Sie unterstützt und berät Menschen mit Demenz und ihre Familien. Sie informiert die Öffentlichkeit über die Erkrankung und ist ein unabhängiger Ansprechpartner für Medien, Fachverbände und Forschung. In ihren Veröffentlichungen und in der Beratung bündelt sie das Erfahrungswissen der Angehörigen und das Expertenwissen aus Forschung und Praxis. Als Bundesverband von mehr als 130 Alzheimer-Gesellschaften unterstützt sie die Selbsthilfe vor Ort. Gegenüber der Politik vertritt sie die Interessen der Betroffenen und ihrer Angehörigen. Die DAlzG setzt sich ein für bessere Diagnose und Behandlung, mehr kompetente Beratung vor Ort, eine gute Betreuung und Pflege sowie eine demenzfreundliche Gesellschaft. Kontakt Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz Nora Landmann, Susanna Saxl-Reisen Friedrichstraße 236, 10969 Berlin Tel: 030 - 259 37 95 0, Fax: 030 - 259 37 95 29 E-Mail: presse@deutsche-alzheimer.de Internet: www.deutsche-alzheimer.de |