womöglich haben Sie dieser Tage Markus Lanz gesehen, die Sendung vom 28. Mai. Herr Lanz hatte sich dafür ein schönes Thema ausgesucht: die Meinungsfreiheit. Doch zig Ereignisse der vergangenen Jahre, die sich als Angriffe auf die Meinungsfreiheit werten lassen, eine vielsagende Allensbach-Studie und „anekdotische Evidenzen“ von Ulf Poschardt und Boris Palmer konnten die Grünen-Politikerin Renate Künast und die Neurowissenschaftlerin Maren Urner nicht davon überzeugen, dass da etwas in Schieflage geraten ist. Diese Sendung war eigentlich kein Gespräch, sondern eine Aneinanderreihung von Monologen. Sehenswert war sie trotzdem – und zum Nachdenken hat sie auch angeregt. Etwa über die Frage, inwiefern auch „anekdotische Evidenzen“ eine gewisse Berechtigung in Debatten haben – und warum gewisse Leute so gerne Studien über Offensichtlichkeiten fordern. Wahrscheinlich, so meine These, weil sie einfach zu faul sind zum Selberdenken. Meinen Beitrag lesen Sie hier. Trumps Zollpolitik verunsichert die Weltwirtschaft. Doch die größten Herausforderungen für den deutschen Mittelstand, so ROWE-CEO Alexandra Kohlmann im Interview mit Ilgin Seren Evisen, liegen im Innenpolitischen. Überbürokratisierung und mangelnde Digitalisierung machen den Unternehmen das Leben schwer. Kohlmann sagt: „Die Berichtspflichten sind völlig aus dem Ruder gelaufen.“ Für die neue Folge des Cicero Podcast Wirtschaft hat sich mein Kollege Daniel Gräber derweil mit Kurt Joachim Lauk unterhalten. Auch in diesem Gespräch geht es um Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der deutschen Wirtschaft. Lauk ist sicher: „Mit der Überregulierung und dem ideologischen Umweltbewusstsein haben wir uns in eine Sackgasse manövriert.“ Die „Initiative Transparente Demokratie“ will staatliche NGO-Finanzierung recherchieren und dokumentieren. Im Interview mit Sonja Scheller erklären die Juristin Anja Stürzl und der Kommunikationsberater Hasso Mansfeld, wie das gelingen soll – und warum mehr Transparenz längst überfällig ist. Sie sagen: „NGO-Finanzierung ist ein Thema, in das man reinleuchten muss.“ Klingt logisch. Am Sonntag wird in Polen ein neuer Präsident gewählt. Und zwar im Rahmen einer Stichwahl, nachdem der erste Wahlgang kein eindeutiges Ergebnis brachte. Der frühere Museumsdirektor Karol Nawrocki ist Kandidat der PiS zur polnischen Präsidentschaftswahl. Doch seine ungewöhnliche Biografie hat auch etliche Schattenseiten. Thomas Urban hat ihn porträtiert. Die ersten Zahlen zeigen, dass die Bundespolizei nur wenige illegale Migranten mit Asylgesuch zurückweist. Das hatte Friedrich Merz im Januar nach den Aschaffenburger Messermorden anders angekündigt. Die zaghaften Grenzkontrollen wirken höchstens symbolisch, kommentiert mein Kollege Ferdinand Knauß. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende. Bleiben Sie optimistisch. Ihr Ben Krischke, Leitung Cicero Digital |