der Tag begann mit einer schlechten Nachricht: Thomas Oppermann, Bundestagsvizepräsident und einer der profiliertesten Politiker der SPD, ist überraschend gestorben. Fast vier Jahre lang, von Dezember 2013 bis September 2017, war der einstige niedersächsische Kultusminister Fraktionsvorsitzender seiner Partei im deutschen Bundestag – und hat sich in diesem Amt hohe Anerkennung weit über die Grenzen der Sozialdemokratie hinaus erworben. „Der Tod von Thomas Oppermann ist ein Schock für uns alle“, schrieb Bundesfinanzminister Olaf Scholz heute Morgen. „Unser Land verliert einen versierten Politiker, der Bundestag einen herausragenden Vizepräsidenten und die SPD einen leidenschaftlichen und kämpferischen Genossen. Wir alle verlieren einen Freund – und sind traurig.“ Es sollte Thomas Oppermanns letzte Legislaturperiode im Bundestag werden, im nächsten Jahr wollte sich der 66-Jährige aus der Politik zurückziehen, um „noch einmal etwas anderes zu machen und mir neue Projekte vorzunehmen“, wie er seinen beabsichtigten Schritt begründet hatte. Nun kommt es anders. Oppermanns niedersächsischer Landsmann, der FDP-Parlamentarier Konstantin Kuhle, erinnert heute Nachmittag bei Cicero an einen leidenschaftlichen Politiker und großartigen Menschen. Folgenreiches Infektionsgeschehen Wie nicht anders zu erwarten, sind auch die neuesten Zahlen zum Infektionsgeschehen kein freudiger Anlass. Worauf müssen wir uns in Deutschland mit der zweiten Corona-Welle einstellen? Darüber hat meine Kollegin Johanna Jürgens mit dem Münchener Epidemiologen Ulrich Mansmann gesprochen. Mansmanns bedrückende Einschätzung: „Ich glaube nicht, dass wir um einen zweiten Lockdown herumkommen werden.“ Allerdings würden sich die Modalitäten im Vergleich zum Frühjahr ändern, weil man inzwischen viel dazugelernt habe. Hoffen wir das Beste. Ihr Alexander Marguier, Chefredakteur |