Dass die parlamentarische Demokratie naturgemäß eine langsame Veranstaltung ist, das haben wir alle verinnerlicht und nehmen das für die beste unter den schlechten Staatsformen gerne in Kauf. Aber der Anachronismus, den uns die USA derzeit bieten, ist schwer zu ertragen und schadet dem Ansehen genauso wie ein Amtsinhaber, der demokratische Gepflogenheiten aktuell ebenso ignoriert wie seit jeher normal zwischenmenschliche Umgangsformen. Amerika hat vor 28 Stunde gewählt, und seither zählt und zählt und zählt das Land Briefwahlunterlagen in einem Tempo, als rollten noch die Postkutschen durch die Prärien des Mittleren Westens. Über den Schaden, den die Demokratie an diesem Schauspiel nimmt, habe ich mich ausgelassen und empfehle darüber hinaus den Text von Ahmad Mansour in der FAZ zum Islamismus. Mit Mansour und zwei weiteren Gesprächspartnern haben mein Kollege Moritz Gathmann und ich morgen einen Termin, auf den ich mich schon freue. Das Ergebnis können Sie in der nächsten Ausgabe des Cicero nachlesen. Stay tuned. Ihr Christoph Schwennicke, Chefredakteur |