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| 19. Juli 2024 | | SZ Ãsterreich |
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Liebe Leserin, lieber Leser, | |
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es ist Urlaubszeit, man besucht Sehenswürdigkeiten und berühmte Orte, und deshalb könnte man, zum Beispiel, an der aserbaidschanischen Botschaft in Wien-Hietzing vorbeischauen. Bitte? Nein, das ist kein Witz. Die Villa, in der die Botschafterinnen und Botschafter residieren, gehörte früher Hans Moser. Genau, dem heute noch oft parodierten Nuschel-Moser, diesem grandiosen, bloà 1,57 Meter groÃen Volksschauspieler, der den wehleidigen Kauz so gut darstellte, dass dieser wehleidige Kauz sogar sympathisch war. Hans und Blanca Moser, die Gattin, hatten die Villa 1931 gekauft, und angeblich bewohnten sie nur das Erdgeschoss, um Heizkosten zu sparen. Als gesichert gilt, dass Moser seiner Frau, die Jüdin war, in den Nazi-Jahren beistand und â wie schön â eine Scheidung strikt ablehnte. Das steht unter anderem in Isabella Ackerls Buch âDie bedeutendsten Ãsterreicher des 19. und 20. Jahrhundertsâ. Bleiben wir einen Moment bei den wichtigen Ãsterreicherinnen und Ãsterreichern, von denen die meisten â leider, leider â schon gestorben sind. Hans und Blanca Moser sind auf dem Wiener Zentralfriedhof begraben. Das ist auch ein Touristenziel, ein viel beschriebenes und häufig besungenes. Das berühmteste Lied hat Wolfgang Ambros gedichtet, mit wunderbaren Versen wie diesen: âEs lebe der Zentralfriedhof. Die Szene wird makaber. Die Pfarrer tanzen mit die Huren. Und Juden mit dâ Araber. Heut san alle wieder lustig. Heutâ lebt alles auf. Im Mausoleum spielt a Band, die hat an Wahnsinnshammer drauf.â Ambros, 72 und gottlob am Leben, sagte kürzlich in einem SZ-Interview, es falle ihm nichts mehr ein, es reiche, was er gemacht habe. Schade. Wenigstens hat er dann noch das herrliche Wort Spompanadeln erklärt: âSpompanadeln sind Blödheiten.â Womit wir bei Kaiser Max von Mexiko sind, einem bedeutenden Ãsterreicher, der so richtig Spompanadeln gemacht hat. Der jüngere Bruder von Kaiser Franz Joseph ging 1864 nach Mexiko, geködert von Klerus und Konservativen, also sozusagen dem K&K Mexikos. Sie wollten mit Max ihre Macht stabilisieren, und dem naiven Ãsterreicher sagten sie, er würde vom Volk freudig erwartet. Das war eine glatte Lüge, längst kämpften der Liberale Benito Juárez und das Volk gegen das dortige K&K-Regime â und gewannen. Der arme Max wurde hingerichtet, es gibt dazu ein berühmtes Gemälde von Ãdouard Manet. Maximilians Ãberreste liegen â apropos Touristenziel â in der Kapuzinergruft in Wien, zusammen mit denen von Schwägerin Sisi, von Bruder Franz Joseph und vom letzten Kaiser von Ãsterreich, Karl I., dessen Herz sich freilich im Schweizer Kloster Muri befindet â dort, wo auch das Herz seiner Frau Zita ist. Ich war länger nicht in der Kapuzinergruft, aber man hört, dass dort immer zwei Sarkophage mit besonders vielen Blumen geschmückt sind: das von Sisi und das von Maximilian. Er bekommt die Blumen von Touristen aus Mexiko. | |
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PS: Wohin zieht es Sie heuer im Sommer in Ãsterreich? Was ist Ihr Tipp für einen Ausflug zwischen Bodensee und Neusiedler See? Wo ist Ihr Lieblingsplatz im Urlaub? Schreiben Sie uns gerne per E-Mail an oesterreich@sz.de | |
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| | | | Eine Nacht, zwei Versionen | | In Innsbruck hat der Prozess gegen einen Vater begonnen, der seinen Sohn ertränkt haben soll. Das Kind hatte einen seltenen Gendefekt. War der Vater damit überfordert? Oder fiel der Sechsjährige doch von selbst in den Fluss? | | | | |
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| | âVom Vorwurf des notorischen Frauenschlägers ist gar nichts übrig gebliebenâ | | Das Münchner Landgericht sieht es als erwiesen an, dass der LASK-Profi Jérôme Boateng seine Ex-Freundin im Karibikurlaub angegriffen hat. Von der Richterin wird er allerdings lediglich verwarnt. | | | | |
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| | | | Im Geilomobil ins Kanzleramt | | Posen auf der Motorhaube, populistische Politik â der Dokumentarfilm âProjekt Ballhausplatzâ zeichnet Aufstieg und Fall von Sebastian Kurz nach. Und ist nun auch in Deutschland im Kino zu sehen. | | | | |
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| | Der Aufstieg der Nazis | | Das Haus der Bayerischen Geschichte und sein Partnermuseum in Niederösterreich bereiten eine Ausstellung über die Frühzeit des Nationalsozialismus in Bayern vor. Neue Forschungsergebnisse belegen durchaus Parallelen zu aktuellen politischen Entwicklungen. | | | | |
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| | Chaos, kein Gleichschritt | | FPÃ, AfD und RN in Europa: Sektierertum ist ein Ding der Linken? Ach was: Die Rechte im EU-Parlament ist zwar so stark wie nie zuvor â doch auÃer ihrem Hass auf Brüssel und Migranten eint die Radikalen wenig. Von Volker Weià | | | | |
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| | | | Warum, zur Hölle, Amadeus? | | Pünktlich zum Start der Salzburger Festspiele fragt man sich: Wie heiÃt Mozart wirklich, und müssen auch Franz Liszt und Peter Tschaikowsky umbenannt werden? | | | |
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Ãsterreicher im Gespräch | | | |
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| | | | âTrump zelebriert den Narzissmus in einer geradezu lehrbuchartigen Weiseâ | | Wie reagiert Trump auf den Attentatsversuch? Warum kann Biden nicht loslassen? Ein Gespräch über die Psychologie im US-Wahlkampf mit dem Psychiater Reinhard Haller aus Vorarlberg. | | | |
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pomali langsam, gemütlich Erich Ledersberger, Innsbruck und Wien
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Es gibt vieles, was Ãsterreich einzigartig macht, zum Beispiel die Sprache. An dieser Stelle veröffentlichen wir Lieblingsbegriffe von Leserinnen und Lesern. Welches österreichische Wort mögen Sie besonders gerne? Verraten Sie es uns bitte per E-Mail an oesterreich@sz.de
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GroÃe Geschichten und verlässliche Information | | | |
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| | | | Wiener Philharmoniker live erleben | | Das Team von SZ Erleben verlost unter allen Abonnentinnen und Abonnenten Karten für ein Konzert der Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Christian Thielemann samt Ãbernachtung in Dresden.
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Festspiele in Ãsterreich | | | |
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| | | | Der Teufel redet zu viel | | Philipp Stölzl inszeniert den âFreischützâ bei den Bregenzer Festspielen als spektakuläres Spiel auf dem See. Leider kommt die Musik zu kurz. | | | | |
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| | Lesbische Liebe im Mafiasetting | | Jan Philipp Gloger inszeniert Gioachino Rossinis âTancrediâ bei den Bregenzer Festspielen als Thriller mit ergreifendem Ende â und einer Frau in der Titelrolle. | | | | |
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| | Drei Stunden blutiger Horror | | Die Neuinszenierung von Tschaikowskys âMazeppaâ bei den Tiroler Festspielen in Erl wird zu einem groÃartigen, tief schockierenden und ungemein aktuellen Opernereignis. | | | |
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| | Eines wissen fast alle: In Deutschland leben etwa zehnmal mehr Menschen als in Ãsterreich. Wie sieht es bei anderen Vergleichen aus? Folge 17: Festspiel-Kartenpreise
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Sommerzeit ist Hochzeit für Opernliebhaber: In Ãsterreich pilgern sie nach Salzburg, in Deutschland zieht es viele nach Bayreuth. Der Blick auf die Kartenpreise verrät, dass die Preisgestaltung ähnlich ist. Auf dem Grünen Hügel kosten die teuersten Karten je nach Stück zwischen 352 und 459 Euro, die günstigsten Plätze zwischen elf und 15 Euro. In Salzburg sind die teuersten Opernkarten, abhängig vom Werk, für 295 bis 465 Euro zu haben, die günstigsten Plätze für 20 bis 30 Euro. | |
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Ãsterreich vs. Deutschland: Wo steht welches Land besser da? Testen Sie jetzt Ihr Wissen im interaktiven Quiz. |
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| | | | Kreislauf aus Geben und Nehmen | | Nach der Melange folgt im Kaffeehaus oft ein unangenehmer Moment: Wie viel Trinkgeld ist angemessen? Und wie soll man es geben? Aufrunden bei der Kartenzahlung, auf dem Tisch liegen lassen, zehn, 15, 20 Prozent? Ein SZ-Knigge für Ãsterreich und 18 weitere Länder in aller Welt. | | | |
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