Text – Karsten Zunke Wohl niemand möchte „Werbung mit der Gießkanne“, doch Streamingportale treiben die Personalisierung auf die Spitze: „Hat Ihnen dieser Film gefallen? Wollen Sie weitere Filme wie diesen schauen?“ Häufig spielen Netflix und Co. sogar ungefragt den nächsten Trailer ab, von dem der Algorithmus glaubt, er könnte die Zuschauenden für weitere 22 Staffeln in seinen Bann ziehen. Wer sich davon beeinflussen lässt, landet in der Film-Bubble. Täglich grüßt das Murmeltier. Anderer Film, ähnlicher Inhalt. Ein Personalisierungs-Wahn, wie man ihn von Facebook, X und anderen Social-Media-Plattformen ebenfalls kennt. Wer bestimmte Themen mag, bekommt diese verstärkt angezeigt. Sobald die Software ein Interesse erkennt, wird gnadenlos die Marketing-Maschine angeworfen. Einfalt statt Vielfalt. Monotonie statt Abwechslung. Eine personalisierte Informationsblase, der man sich nur schwer entziehen kann. Was läuft falsch? |