| | | | | | Meike Schreiber | | | Korrespondentin in Frankfurt | |
---|
|
|
| |
|
| | | es ist schon ein paar Jahre her, aber zu meiner Schulzeit gab es noch die Sechstagewoche: Zumindest jede zweite Woche mussten wir in Baden-Württemberg auch am Samstag in die Schule gehen â geboten wurden je zwei Doppelstunden Unterricht, im schlimmsten Fall zwei dröge Hauptfächer. Ich weià nicht mehr, wann das Ganze abgeschafft wurde, vielleicht so um 1990 herum: Aber ich weiÃ, dass eigentlich alle den Samstags-Unterricht reichlich nervtötend fanden, die Schüler sowieso, aber ziemlich wahrscheinlich auch die Lehrerinnen und Lehrer, die am Wochenende sicherlich lieber Ausflüge mit ihren eigenen Kindern unternommen hätten oder â wer alleinerziehend war â vielleicht sogar handfeste Betreuungsprobleme zuhause hatten. Die Debatte um die Viertagewoche verfolge ich daher mit groÃem Interesse. Anfangs konnte ich nicht so recht nachvollziehen, was die Vorteile sein sollen, und ich habe mich durchaus gefragt, ob wir uns so etwas am Standort Deutschland âleistenâ können â auch angesichts des Fachkräftemangels. Die Argumente, die meine Kollegen Alexander Hagelüken, Benedikt Peters und Paulina Würminghausen in ihrem Artikel (SZ-Plus), aufgezählt haben, finde ich allerdings einleuchtend. Sie beschreiben darin zum Beispiel die Erfahrungen eines Handwerksbetriebes, der zur Viertagewoche gewechselt ist: Die einen haben montags frei, die anderen freitags. So ist die Firma jetzt fünf volle Tage für die Kunden da. âAlle sind zufriedenâ, zitieren meine Kollegen den Betriebsrat der Firma. Die Kunden erreichten die Handwerker länger und zahlten seltener Notfallaufschlag. Der Chef registriere bessere Stimmung bei trotzdem guter Auftragslage. Und die Mitarbeiter seien ausgeglichener und dadurch motivierter. Die IG Metall behauptet sogar, wenn Menschen kürzer arbeiteten, würden sie produktiver. Vor allem, weil Firmen dann die Arbeit anders organisierten. âAuÃerdem sind Beschäftigte mit kürzeren Arbeitszeiten motivierter und gesünder, sie fallen weniger ausâ, heiÃt es in dem Artikel. Beides würde den Firmen Einnahmen verschaffen, aus denen sie mehr Lohn zahlen könnten. Ob das wirklich stimmt? Hoffentlich. Es klingt jedenfalls gut. Von solchen Arbeitsbedingungen können die Menschen im globalen Süden indes nur träumen. Meine Kollegin Isabel Pfaff hat an der Elfenbeinküste recherchiert (SZ-Plus), wie der weltgröÃte Schokoladenhersteller Barry Callebaut dort seit vielen Jahren gegen Kinderarbeit in der Kakao-Produktion ankämpft. Aus dieser Gegend stammt ein GroÃeil des Kakaos, der weltweit konsumiert wird. Ivorische Bauern produzieren rund 45 Prozent der globalen Ernte; aus anderen Ländern Westafrikas, vor allem Ghana, kommen weitere 30 Prozent. Barry Callebaut tut einiges, um die Produktionsbedingungen zu verbessern: Vertreter des Unternehmens schulen die Bauern darin, wie sie ihre Anbaumethoden verbessern können. Sie subventionieren Dünger und finanzieren Pflanzenschutzmittel. Aber ob das wirklich reicht, die Arbeitsbedingungen der Bauern zu verbessern? âBarry Callebauts Nachhaltigkeitsprogramm ist mehr wie ein kleiner Schritt als wie der groÃe Wurfâ, schreibt Isabel Pfaff. Die Situation in Westafrikas Kakaosektor sei weiterhin dramatisch. âDie Kakaofirmen legen ihren Fokus stets auf die Bauern und was diese verändern müssen. Sie sollten den Schwerpunkt besser auf ihr eigenes Handeln legenâ, zitiert sie eine Aktivistin. Den âSchwerpunkt auf das eigene Handeln legenâ â das ist immer ein guter Ansatz, finde ich. Herzliche GrüÃe | |
|
| Meike Schreiber | | Korrespondentin in Frankfurt |
| |
---|
| |
|
| | | | | | | | | | "Wir werden der Ampel auf die FüÃe treten" | | Christiane Benner fordert höhere Steuern gegen Ungleichheit und erklärt, warum die IG Metall mit ihr erstmals nach 132 Jahren eine Frau für die Spitze nominiert: "Früher machten die Herren im Hinterzimmer aus, wer der Chef wird." | | | | |
|
| | | Die Generation Z will Karriere machen | Junge Leute lassen sich mehr ausbeuten, sie wollen die Viertagewoche und viel Freizeit - so das gängige Klischee über die Generation Z. Eine Umfrage zeigt nun, dass das nur Vorurteile sind. | | |
|
---|
| | |
|
| | | »Bei uns wird das anders« â Ãberraschung, wird es nicht! | Was den Eltern im Geburtsvorbereitungskurs niemand sagt: Mit dem Kind kommt auch der Krach. Der ultimative Paar-Tipp unserer Autorin? Gar nicht erst erwarten, weiterhin eine Beziehung führen zu können. | | |
|
---|
| |
|
| | | | Gewinnen Sie täglich ein Jahresabo | |
|
| |
---|
Für alle neuen Abonnent:innen | | | |
|
|
| | | Der kluge Satz | | "Ziviler Ungehorsam ist ein wichtiger Schritt, um Veränderungen herbeizuführen. Der tritt dann auf, wenn Menschen völlig frustriert sind." | | Maja Lunde, 47 Jahre Schriftstellerin | |
|
| | | Weitere Empfehlungen aus der SZ | | | |
|
| | | "Wer soll ich ohne Mom sein?" | | Als Kinderstar wurde Jennette McCurdy von ihrer narzisstischen Mutter gedrillt, ausgenutzt, missbraucht. Jetzt, nach deren Tod, scheint sie eine eigene Identität gefunden zu haben: als verstörend gute Schriftstellerin. Ãber die Abgründe des frühen Ruhms. | | | | |
|
| | | Diese Jugend von gestern | | Derzeit köchelt in der Ãffentlichkeit wieder Unmut über rebellische junge Menschen wie die Klima-Aktivisten. Jung und Alt, das ist seit der Antike schon immer ein Spannungsverhältnis. Ein Rückblick auf 2500 Jahre Adoleszenz. | | | |
|
| | | | | | | | | | | Muss Arbeit glücklich machen? Wie lernen wir aus Krisen? Und was ist das Geheimnis echter Motivation? Die Antworten darauf finden Sie in diesen Plan W-Magazinen. | | |
|
---|
| |
|
| | | | | | | | | | Entdecken Sie unsere Apps: | | | |
| |
---|
| | | Impressum: Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner StraÃe 8, 81677 München Tel.: +49 89 2183-0, Fax: +49 89 2183 9777 Registergericht: AG München HRB 73315 Ust-Ident-Nr.: DE 811158310 Geschäftsführer: Dr. Karl Ulrich, Dr. Christian Wegner Copyright © Süddeutsche Zeitung GmbH / Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH. Hinweise zum Copyright Sie erhalten den Newsletter an die E-Mail-Adresse newsletter@newslettercollector.com. Wenn Sie den âPLAN Wâ-Newsletter nicht mehr erhalten möchten, können Sie sich hier abmelden. | Datenschutz | Kontakt | |
|
|
|